Erneut eindrucksvoll stellten die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1894 e.V. ihr musikalisches Können unter Beweis. Davon überzeugen konnten sich die Zuhörer beim 23. Frühjahrskonzert in der
Stadthalle.
Die Musiker unter der Leitung ihres Dirigenten Heinrich Götz begeisterten das
erwartungsfrohe Publikum und warteten mit hervorragenden Musikstücken und -weisen und einer exzellenten Leistung auf. Besser und stilecht konnte das Konzert nicht eingeleitet werden, als mit der
imposanten, majestätischen Eröffnungsfanfare aus der gleichnamigen Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß. Schon hier zeigten alle Akteure ihr Können.
„Für uns Musiker bedeutet das Konzert viel Arbeit und Engagement“, betonte die erste Vorsitzende Bianca Tagscherer in ihrer Begrüßung. „Aber wir wollen Ihnen auch zeigen, zu was die Musikkapelle in
der Lage ist. Für uns Musiker ist das Frühjahrskonzert auch eine Bestätigung und ein Ansporn unserer Arbeit.“
Routiniert und mit viel Sachverstand führte wiederum Katrin Wittmann durch das Programm. Sie verstand es ausgezeichnet als Confèrenciere das Publikum auf die Musikstücke einzustimmen und
entsprechende Erläuterungen zu den Musikstücken und zu den Komponisten zu geben.
Besonders gefordert waren bei der Ouvertüre „Dichter und Bauer“ von Franz von Suppé die Trompeter und Klarinetten. Walzerklänge und ernste Musikphasen wechselten sich ab. Schon hier erntete die
Musikkapelle viel Applaus für eine tolle Leistung. In voller Länge dauert der Konzertwalzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß gut neun Minuten und die kosteten die Musiker auch in
voller Länge aus. Der Walzer passte ganz gut zu dem herrlichen Frühlingstag an diesem Konzerttag. Kennzeichnend für das „Siciliano“ von Pavel Stanék waren liebliche, schmerzhaft-süße Melodik, ein
schleppender, wiegender Rhythmus, hin und wieder eingestreute Synkopen und die Verwendung des neapolitanischen Sextakkords zur Unterstützung der zärtlich-melancholischen Emotion.
Ein Genuss war die Ode „An die Freude“, Musik aus dem Finale der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Seit 1972 ist diese Melodie offizielle Hymne des Europarates.
Nach der Pause begann der zweite Teil des Konzerts mit der „Grusinian Rhapsody“. Solisten waren hier Michael Tschimmel und Rainer Götz am Flügelhorn. Rhythmusreich, temperamentvoll und feurig wurden
die Zuhörer bei „Concierto De Mariachi" nach Mexico entführt. Daniel Halter und Tobias Bayer mit ihrer Trompete glänzten hier als Solisten. Äußerst flotte und schwungvolle Weisen gab es bei „Golden
Sixties“, bespickt mit Erfolgsschlagern der 60er Jahre wie „Tie a yellow Ribbon“, „Little Arrows“ und „Those were the days“.
Nach diesen schwungvollen Melodien kehrten die Musiker mit der Polka „Mein Glücksstern“ zur böhmischen Blasmusik zurück. Besonders für die ältere Generation und Freunde der traditionellen Blasmusik
ein Ohrenschmaus, aber auch beim „Bayerischen Defiliermarsch“, dem unverwechselbaren Marsch zum allgemein bekannten Symbol des Freistaates Bayern, auch als heimliche „Nationalhymne“ bezeichnet.
Langanhaltender Beifall waren verdienter Lohn und Anerkennung für ein tolles, zweistündiges Konzert. Vorsitzende Bianca Tagscherer bedankte sich abschließend bei Dirigent Heinrich Götz für seine Mühe
und Arbeit mit einem Präsent der Musiker. Dank zollte sie auch den Musikern, die diese Konzertstücke in harter Probenarbeit und mit viel Engagement eingeübt hatten. Einen Blumengruß als äußeres
Zeichen des Dankes überreichte die Vorsitzende an Katrin Wittmann für ihre tolle Programmführung.
Die obligatorischen Zugaben „Florentiner Marsch“ und „Alte Kameraden“ beendeten das 23. Frühjahrskonzert.
Text: Adam Jäger