Ein historischer Moment ereignete sich am vergangenen Sonntag, den 25. April, als Heinrich Götz beim 25. Frühjahrskonzert seinen Dirigentenstab an Thomas Karl Ecker übergab. Nach 35- jähriger
Ausübung des Dirigentenamtes und über 1.500 Auftritten soll nun für ihn Schluss sein. Jedoch wird er der Musik und dem Musikverein als aktives Mitglied im Orchester erhalten bleiben.
Der am 23.12.1962 geborene gebürtige Daisbacher Thomas Karl Ecker trat bereits 1975 in den Musikverein ein und wurde dort vom damaligen Jugendleiter Heinrich Götz an der Posaune ausgebildet. In
dessen neu gegründeter Jugendkapelle konnte der 12-Jährige erste Erfahrungen beim gemeinsamen Musizieren sammeln, bevor er mit seiner Ausbildungsgruppe in das Blasorchester integriert wurde. Dort
konnte er überzeugen und wurde schließlich mit anderen Jungmusikern in die „Tanzkapelle“ des Musikvereins aufgenommen um die etwas in die Jahre gekommenen Unterhaltungsmusiker an den
Faschingsveranstaltungen zu unterstützen. Vor 23 Jahren wurde Ecker sogar zum Leiter dieser Gruppe ernannt. Er machte daraus „Die Schwarzbachtaler“, eine einzigartige Band, die ohne elektronische
Instrumente regelmäßig die Hallen zum Toben bringt. Bezeichnenderweise hatten „Die Schwarzbachtaler“, damals noch als „Tanzkapelle“, ihren ersten Auftritt auf der Kerwe in Daisbach. Von da an begann
eine wahre Erfolgsgeschichte. Die etwa 20 Musiker sorgen vor allem während der närrischen Tage für Partystimmung. Dabei ist man bemüht immer auch aktuelle Hits im Programm zu haben, die teilweise
jedoch so aktuell sind, dass es noch gar kein Notenmaterial gibt. Für solche Fälle schreibt der musikalische Leiter Ecker selbst die Arrangements, wie er schon zu den Anfängen die alten Volkslieder,
die einst auswendig gespielt wurden, in handgeschriebenen Noten festhielt.
Im Jahre 2003 gab es bereits den Generationenwechsel in der Vorstandschaft. Bianca Tagscherer erklärte sich damals bereit den Vorsitz zu übernehmen, Thomas Karl Ecker wurde zu ihrem Vertreter
ernannt. Die beiden haben seither in ihren Ämtern mehr als überzeugt und mit ihrer Kreativität maßgeblich dazu beigetragen einige eingerostete Strukturen zu modernisieren. Dieser Wille etwas zu
bewegen hat Ecker schließlich auch dazu gebracht den Wünschen Heinrich Götz zu entsprechen und dessen Nachfolger am Dirigentenpult zu werden. „Ich möchte wieder mehr Musiker zum Musik machen
begeistern und schaue dieser großen Herausforderung positiv entgegen“. Erste Erfahrungen im Dirigieren konnte der Posaunist bereits 2004 bei den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 110- jährigen Bestehen
des Vereins sammeln. Ecker komponierte anlässlich der 50- jährigen Mitgliedschaft von Heinrich Götz ihm zu Ehren einen Marsch, den er auch selbst mit den Musikern erarbeitete und dirigierte. Auch an
den vergangenen beiden Winterfeiern studierte er mit dem Orchester einige moderne Stücke ein.
„Mir tut nur etwas Leid dass ich in Zukunft nicht mehr so viel Posaune spielen kann“. Für seine Nachfolge hat er jedoch bereits gesorgt. Seine beiden Töchter sind in der Jugendausbildung des
Musikvereins und lernen, ganz wie der Papa, Posaune. Auch seine Frau Corinna steht hinter ihm und gab ihm „grünes Licht“ für diese neue zeitraubende Herausforderung. Sichtlich bewegt bedankte sich
Ecker in seiner Rede bei ihr für diese Unterstützung.
Der Musikverein wünscht seinem neuen Dirigenten viel Spaß und Erfolg bei seiner neuen Aufgabe und vor allem starke Nerven.
Text: Jennifer Götz