1994 war der 100. Geburtstag des Musikvereins. Dies ist für jeden Verein ein großer Meilenstein und Grund genug, dies entsprechend zu feiern. Der Verein fieberte dem Ereignis schon lange Zeit entgegen und hatte sich dementsprechend auch vorbereitet. Doch leider konnte dieses Fest nicht stattfinden.
Am Abend des 27. Juni, 4 Tage vor dem Fest, braute sich ein gewaltiges Unwetter zusammen.
Stunden später kämpften Waibstadter Bürger gegen ein Hochwasser, gegen dessen gewaltige Wassermassen sie machtlos waren. Die als „Jahrtausendhochwasser“ getaufte Katastrophe hinterließ viele zerstörte Wohnungen in Waibstadt und Nachbargemeinden und einen Schaden von nicht überschaubarem Ausmaß.
Der Festplatz auf der Bleichwiese stand ebenfalls unter Wasser. Aus diesem Grund war es unmöglich am folgenden Wochenende auf diesem Platz ein Fest durchzuführen. Obwohl das Wasser mittlerweile abgelaufen war, war er immer noch durchnässt. Außerdem war auch das Haus des damaligen 1. Vorstands und Dirigenten Heinrich Götz betroffen.
Des Weiteren wollte die Vorstandschaft der Waibstadter Bevölkerung nicht zumuten nach nicht einmal einer Woche nach dem Hochwasser wieder zur Tagesordnung überzugehen. Viele Einwohner waren noch Wochen später mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Man stellte sich einen Festzug durch Waibstadt vor, bei dem die Zuschauer zwischen den Schutt- und Müllbergen am Straßenrand gestanden hätte.
Also beschloss die Vorstandschaft das Fest nicht durchzuführen. Man sah auch davon ab, das Fest auf das Folgejahr zu verschieben, da man der Meinung war, dass es dann nicht die Resonanz wie das
richtige 100-jährige Jubiläum bei der Bevölkerung gefunden hätte. Außerdem waren in Waibstadt im Folgejahr schon viele Festlichkeiten terminiert, unter anderem auch die 1200-Jahr-Feier der Stadt
Waibstadt.
Es wurde dann lediglich ein Festbankett am Vorabend der Winterfeier im Dezember durchgeführt.